100. Boston Marathon
Dabei sein wollten etwa 100 000 Läufer, letztlich wurden ca. 40 000 Marathonis aus aller Welt
zugelassen.
Von der VLG Marathon-Ludwigshafen waren 1 Läuferin(Karin Ullrich) und 5 Läufer ( Klaus Böhmer, Friedel Gauer, Edgar Jünger, Hermann Pannier und Paul
Ullrich) am Start.
Schon bei unserer Ankunft in Boston war das Marathonfieber überall in dieser schönen Stadt zu spüren.
Die Organisation war perfekt und reibungslos. Von der Startnummernausgabe, der Marathonmesse, dem Frühstückslauf, bis zu der Nudelparty, alles war
vorbildlich.
Nach den trüben Tagen vorher, strahlte am Startmorgen die Sonne, als wolle sie
diesen großen Tag vergolden.
800 gelbe Schulbusse standen im Common-Park für die Läufer bereit, die von überall herbeiströmten.
Alles lief ab wie am Schnürchen und die Busse brachten uns nach Hopkiton, dem Startort. Dort waren riesige Zelte aufgebaut, in denen man Verpflegung zu
sich nehmen konnte.
Der kleine Ort war heute im Mittelpunkt und die Zahl der Läufer überstieg die der Einwohner um ein Vielfaches. Auf den Straßen, den Vorgärten, an
den Bäumen, überall Läufer.
Die Startaufstellung erfolgte entsprechend der Qualifikationszeit in 1000er Blöcken
und wurde genau überprüft.
Als die ersten Hubschrauber über uns kreisten, erfaßte alle das Startfieber.
Pünktlich um 12 Uhr erfolgte der Startschuß. Bis jedoch die hinteren Reihen über die Startlinie kamen, vergingen Minuten, aber dank Chip ging alles
ohne Gedränge vonstatten.
In gleichmäßigem Tempo, jedoch im dichten Pulk, spulte ich die ersten Kilometer mit leichtem Gefälle herunter. Den Lauf genießen und locker laufen,
war meine Devise.
Die Zuschauer entlang der gesamten Strecke liesen das wellige Gelände vergessen. Kinder jeder Hautfarbe streckten die Hände zum abklatschen nach
vorne. Aber der Höhepunkt der Begeisterung erwartete mich bei Streckenhalbzeit am Wellesley-Collage. Die Mädchen für ihre Anfeuerung berühmt, kreischten und johlten aus Leibeskräften, ein
Höllenlärm, der bei mir eine Gänsehaut hervorrief.
Von dort ab begann ich, ohne schneller zu werden, zu überholen und die Newton-Hills mit Ihren 4 langen Anstiegen, als Krönung den Heartbreak-Hill, zu
bezwingen.
Mittlerweile war es kälter geworden, aber die Skylinie von Boston vor den Augen, und von den immer noch zahlreicheren Zuschauern angefeuert, erreichte
ich happy das Ziel.
Dort setzte sofort wieder die vorbildliche Betreuung des Veranstalters ein. Es gab Getränke, Bananen, eine Folie gegen das Auskühlen und nach
Rückgabe des Chips die begehrte Medallie.
Alle Läuferinnen und Läufer unseres Vereins erreichten wohlbehalten das Ziel und am Abend feierten wir gemeinsam mit unseren Zuschauerinnen
Cordelia Böhmer und Marianne Jünger unseren Erfolg bei diesem wohl einmaligen Lauferlebnis.
|